Deutsches Finale des RoboCup 2022 in Kassel

Die deutsche Meisterschaft des RoboCup fand 2022 direkt nach den Osterferien in Kassel statt.
Vom Athenaeum hatten sich 6 Schülerinnen und Schüler in 2 Teams qualifiziert und verbrachten vier aufregende Tage in Kassel.
Kassel ist für uns neu. Bis 2019 fand das deutsche Finale des RoboCup in Magdeburg statt. Die Infrastruktur in Kassel kann nicht mit der von Magdeburg mithalten. Nach der sehr späten Qualifikation unserer Entrys im März an der TUHH waren bereits alle Hotells in Kassel überbucht. Wir fanden trotzdem ein gutes Hotel für unsere SuS, von wo aus wir einen sehr interessanten Einblick in die soziale Struktur der Stadt Kassel erleben durften. Mit zwei Pkws erreichten wir Kassel sehr früh. Im Laufe des ersten Tages füllten sich die Reihen in den Team-Zonen. Die Hygiene-Vorschriften während der Wettkampftage waren sehr streng, wie man auf den Fotos sehen kann.
die Messehalle in Kassel vor dem Wettbewerb gemeinsames Abendessen in der Innenstadt von Kassel

"atheBots" - Janna, Mathilda und Claas (Jahrgang 7) - Kategorie Rescue-Line-Entry
Unsere "atheBots" hatten sich in Hamburg mit ihrem ersten Platz für das deutsche Finale qualifiziert. In ihrer Kategorie müssen die Roboter so programmiert werden, dass sie auf einem Parcours einer schwarzen Linie folgen, an Kreuzungen in die vorgegebene Richtung abbiegen, Hindernisse, Lücken, Bumper und Rampen auf dem Weg erkennen und überwinden können. Am Ende erreichen die Roboter eine Rettungszone, wo sie Verletzte (Kugeln) erkennen und bergen sollen. Die Aufgaben sind vereinfachte Fragestellungen, wie sie in der Forschung und Entwicklung von "echten" Such- und Rettungsrobotern gelöst werden müssen. Die 52 qualifizierten Teams in Kassel kämpfen dort um die begehrten 4 Startplätze zur EM 2022 in Portugal.
Janna, Mathilda und Claas Video: immer "links" abbiegen Video: immer "rechts" abbiegen
Für Janna, Mathilda und Claas war die Deutsche Meisterschaft das erste große Turnier in ihrer ersten RoboCup-Saison.
Mit dem Platz 15 unter den 52 besten Teams aus Deutschland haben sie ein sehr gutes Ergebnis erreicht obwohl eine bessere Platzierung möglich gewesen wäre. Aber die Programmierung des Lego-Roboters während eines Wettbewerbs an die ortsspezifischen Bedingungen anzupassen ist nicht so einfach. Aufgrund der Unerfahrenheit des Teams konnten viele kleinere Probleme nicht optimal gelöst werden.
In den Videos sind diese Probleme teilweise erkennbar. Die Betreuer durften sich während des Wettbewerbs nicht in den Teamzonen aufhalten und konnten dadurch nicht mehr helfen. Deshalb hört man manchmal in den Videos die aufgeregten Kommentare des Betreuers.

"athe1" - Christopher, Hendrik und Paul (Jahrgang 13) - Kategorie Rescue-Line
Das Team "athe1" hatte sich mit dem ersten Platz der Qualifikation in Berlin sicher für das deutsche Finale qualifiziert. Im Unterschied zu der vorgegebenen Abbiegerichtung bei den jüngeren Teams, mussten die Roboter so programmiert werden, dass sie grüne Markierungen an der Strecke erkennen und entsprechend an den Kreuzungen richtig abbiegen oder sogar wenden.
Hier starten in Kassel die besten 47 Teams der Qualifikationswettbewerbe, deren Mitglieder älter als 14 Jahre sind. Das beste Team darf zur WM 2022 nach Thailand. Die Pätze 2 bis 5 qualifizieren sich für die EM 2022 in Portugal.
Christopher, Hendrik und Paul Video: der erste sehr gute Lauf Video: in der Rettungszone
Für Christopher, Hendrik und Paul war die DM in Kassel das letzte große Turnier in einer langen RoboCup-Geschichte. Paul nahm seit 2015, Hendrik seit 2016 und Christopher seit 2021 an den Wettbewerben teil.
Mit dem Platz 11 unter den 47 besten Teams aus Deutschland haben auch sie ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Mit ihrem Roboter "Carsten" stand dem Team ein funktionierendes System zur Verfügung, das basierend auf eine sehr gute selbst entwickelte Sensorik alle Aufgaben lösen konnte. Das ist im ersten Video auch gut zu erkennen. Der Weg zur Rettungszone wird hier fast perfekt gemeistert. Leider wurde der Eingang zur Rettungszone von "Carsten" nicht erkannt, da sich ein Schleifkontakt verschoben hatte.
Und jetzt kam es zum Bruch einer Regel: "Never change a running system." Hendrik baute neue Schleifkontakte (aus Lökolben-Wolle), die Carsten das Aussehen eines Cheerleaders verordnete. Auch die Programmierung wurde im Laufe des Wettbewerbs so verändert, dass der Roboter im letzten Lauf keine Kreuzungen mehr erkannte.
"Carsten" geht in Rente und wird bis zur Demontage in den Vitrinen vor dem Informatikraum ausgestellt.
Auch der Teamname "athe1" ist für die nächsten Jahre in Anerkennung der Leistungen von Peer, Matthias, Hendrik, Paul und Christopher nicht für neue Teams nutzbar.